Samstag, 30. Juni 2012
eine freundin, die in einer klinik arbeitet schrieb mir heute.....
Heutiger Gedanke: Eine Welt voller Kleinfürsten hinsichtlich Besitz und Recht, aber immernoch mit Leibeigenenhirn ausgestattet. Auf niedrigstem Niveau stehengeblieben, aber per neoliberaler Güterschwemme zum Herren geworden, der seine Sklaven nicht mal mehr sehen muss. Reinen Gewissens hat dieser Schmarotzertypus nur ein Ziel: Schonung. Weder 16h auf dem Feld noch brennend für ein Projekt oder eine Forschungsfrage, weder umfänglich für die Aufzucht der Nachkommen bereit, noch in ein Handwerk verliebt. Weder Schönes stiftend noch Wärme spendend noch Sinn fühlend: Alt werden als höchstes Gut. Alt durch Schonung, alt durch Schmarotzen. Das Zeitalter der schmarotzenden Schonung. Alt – wofür? Jung – wofür? Schonen, sich belohnen – wofür? Vor lauter Schonung ganz krank werden. Schmarotzerdiabetes, Schmarotzerfettleber, Schmarotzerbluthochdruck, Schmarotzerdarmgeschwür. Schonungsdepression, Schonungsrückenschmerzen vom Sitzen, Schonungsborreliose vom Luxushund, Schonungshaarausfall vom Styling Gel, Schonungsmagenleiden vom Fertiggericht, Schonungs-Bankkonto vom Day Trading, Schonungszahnfäule vom kleinen Snack zwischendurch, Schonungstinnitus vom Designerhandy, Schonungsfußschmerzen von den Meeting-High-Heels, Schonungsadipositis vom vielen bequemen Autofahren. Grüße aus der Klinik. „Er starb im Alter von 92 nach langer schwerer Krankheit“. …“Sind Sie auch gut versichert? Wir bieten Pflegekraft und Haushaltshilfe – schonen Sie ihre Kraft.“ KRAFT?? Schmarotzen ab 5, Schonen ab 25 – ja, so wird man alt. "Wohlstand für alle." War da sonst noch was?

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