Freitag, 3. August 2012
Alte Deutsche
Lieber Helmut Schmidt und Deinesgleichen.

Ihr redet gerne belehrend dahin. Ein scheinbar endloses Band an Belehrungen & Weisheiten kommt aus eurem alten Mund.
Und das Publikum klatscht so schnell und eifrig dazu, wie es euch vergessen wird.

Ihr wisst es.

Ihr kennt euren Betrug. Jenen Lug durch euer ganzes Leben, der euch alt gemacht hat.
Und ihr kennt die Antwort, die am Ende steht.

Manchmal, in den Momenten, in denen euch alten Egomanen die Antwort in einem Traum oder einem Tagtraum entgegenfliegt, da seid ihr schweissgebadet und wischt sie schnell wieder weg. Klammert euch an die Ordnung, die ihr euch geschaffen habt, wie an einen rettenden Halm im Wasser.

Doch da ist nichts zum Klammern.

Ihr habt versagt. Habt für euer tägliches Wohlbefinden viele Generationen verschenkt, versenkt, zerstört.

Äussert euch nicht. Seid nun still und schweigt. Denn ein zahnloser Mund hat nicht mehr das Recht zu jeder Wahrheit. ( siehe Nietzsche: Vom freien Tode )

Ich verbleibe an diesem sonnigen Julitag mit einem Rat aus diesem Text, schließe die Tür und lasse euch alleine:

Manchem mißrät das Leben: ein Giftwurm frißt sich ihm ans Herz. So möge er zusehn, daß ihm das Sterben um so mehr gerate.

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