Donnerstag, 6. September 2012
eine Erkennntnis des Lebens
miner, 14:12h
Und es kam seine Mutter und seine Brüder und standen draußen, schickten zu ihm und ließen ihn rufen. Und das Volk saß um ihn. Und sie sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder draußen fragen nach dir.
Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder?
Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder?
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Mittwoch, 15. August 2012
miner, 11:57h
Wenn Menschen so viel Mut auf die Welt mitbringen, muss die Welt sie töten, um sie zu brechen, und darum tötet sie natürlich. Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele an zerbrochenen Stellen stark.
Aber die, die nicht zerbrechen wollen, die tötet sie.
Sie tötet die sehr Guten und die sehr Feinen und die sehr Mutigen; ohne Unterschied.
Wenn du nicht zu diesen gehörst, kannst du sicher sein, dass sie dich auch töten wird, aber sie wird keine besondere Eile haben.
Ernest Hemingway
....nur manchmal. ganz selten, da lässt sie einen hindurchgehen.
dieser wandelt, fliegt alleine...darf alles erkennen und mit dem erkannten sterben.
Aber die, die nicht zerbrechen wollen, die tötet sie.
Sie tötet die sehr Guten und die sehr Feinen und die sehr Mutigen; ohne Unterschied.
Wenn du nicht zu diesen gehörst, kannst du sicher sein, dass sie dich auch töten wird, aber sie wird keine besondere Eile haben.
Ernest Hemingway
....nur manchmal. ganz selten, da lässt sie einen hindurchgehen.
dieser wandelt, fliegt alleine...darf alles erkennen und mit dem erkannten sterben.
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Samstag, 21. Juli 2012
Das Hexenkind
miner, 22:09h
Das junge Ding hieß Ilse Watt.
Sie ward im Waisenhaus erzogen.
Dort galt sie als verstockt, verlogen,
Weil sie kein Wort gesprochen hat,
Und weil man es ihr sehr verdachte,
Daß sie schon früh, wenn sie erwachte,
Ganz leise vor sich hin lachte.
Man nannte sie, weil ihr Betragen
So seltsam war, das Hexenkind.
Allüberall ward sie gescholten.
Doch wagt' es niemand, sie zu schlagen,
Denn sie war von Geburt her blind.
Die Ilse hat für frech gegolten,
Weil sie, wenn man zu Bett sie brachte,
Noch leise vor sich hin lachte.
In ihrem Bettchen blaß und matt
Lag sterbend eines Tags die kranke
Und stille, blinde Ilse Watt,
Lächelte wie aus andern Welten
Und sprach zu einer Angestellten,
Die ihr das Haar gestreichelt hat,
Ganz laut und glücklich noch: "Ich danke."
Joachim Ringelnatz 1883-1934
Da es eines meiner liebsten Gedichte ist.....
Sie ward im Waisenhaus erzogen.
Dort galt sie als verstockt, verlogen,
Weil sie kein Wort gesprochen hat,
Und weil man es ihr sehr verdachte,
Daß sie schon früh, wenn sie erwachte,
Ganz leise vor sich hin lachte.
Man nannte sie, weil ihr Betragen
So seltsam war, das Hexenkind.
Allüberall ward sie gescholten.
Doch wagt' es niemand, sie zu schlagen,
Denn sie war von Geburt her blind.
Die Ilse hat für frech gegolten,
Weil sie, wenn man zu Bett sie brachte,
Noch leise vor sich hin lachte.
In ihrem Bettchen blaß und matt
Lag sterbend eines Tags die kranke
Und stille, blinde Ilse Watt,
Lächelte wie aus andern Welten
Und sprach zu einer Angestellten,
Die ihr das Haar gestreichelt hat,
Ganz laut und glücklich noch: "Ich danke."
Joachim Ringelnatz 1883-1934
Da es eines meiner liebsten Gedichte ist.....
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