Sonntag, 23. Dezember 2012
miner, 15:14h
eva braun hatte 1944 ein liebesverhältnis / freundschaftsverhältnis zu dem herren heinrich findling in bad nauheim.
herr findling war ein leiter der kommunistischen partei bad nauheims und hatte die aufgabe, den kurbetrieb der stadt während des krieges aufrecht zu erhalten.
nach dem krieg stand er den allierten für prozesse gegen ehemalige nazis in Bad Nauheim & Umgebung zur verfügung.
er dienete als herr & mädchen für alles. und hatte sein eigenes zimmer im luxuriösen parkhotel.
zum abschied schenkte frau braun herrn findling ein zigarettenetui mit ihrer gravur. um dann in den bunker zu hitler zu gehen.
dieses silberne Etui mit der Gravur EB existiert bis heute....
herr findling war ein leiter der kommunistischen partei bad nauheims und hatte die aufgabe, den kurbetrieb der stadt während des krieges aufrecht zu erhalten.
nach dem krieg stand er den allierten für prozesse gegen ehemalige nazis in Bad Nauheim & Umgebung zur verfügung.
er dienete als herr & mädchen für alles. und hatte sein eigenes zimmer im luxuriösen parkhotel.
zum abschied schenkte frau braun herrn findling ein zigarettenetui mit ihrer gravur. um dann in den bunker zu hitler zu gehen.
dieses silberne Etui mit der Gravur EB existiert bis heute....
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Sonntag, 16. Dezember 2012
ja, zwei bis drei oder gar vier Generationen
miner, 22:20h
müssen weg !
Müssen verblühen, verrecken, verenden, verschwinden.
Kein Yoga, keine Beratung, kein Facebook, keine Psychoanalyse, kein Twitter, keine Blogger, keine Banken, keine Bestager, keine Lobby....
Ein ganzer muffiger Schwarm an Lapplandkappen, SUVs, Minis, Rappern, und allem Drumherum, samt 26 Mio Rentnern muss gehen.
Da dieses ganze Konstrukt künstlich ist. Und es keine stabilen Stützen / Balken dafür gibt, könnte es als physikalisches / soziologisches Vakuum tatsächlich in Sekunden verschwinden.
Nur zu !
Am besten vor Weihnachten. Das gäbe der echten Menschheit, bzw ihrem Überbleibsel, Kraft zum neuen Durchatmen.
Alles weg !
Erase it !
Get lost !
Müssen verblühen, verrecken, verenden, verschwinden.
Kein Yoga, keine Beratung, kein Facebook, keine Psychoanalyse, kein Twitter, keine Blogger, keine Banken, keine Bestager, keine Lobby....
Ein ganzer muffiger Schwarm an Lapplandkappen, SUVs, Minis, Rappern, und allem Drumherum, samt 26 Mio Rentnern muss gehen.
Da dieses ganze Konstrukt künstlich ist. Und es keine stabilen Stützen / Balken dafür gibt, könnte es als physikalisches / soziologisches Vakuum tatsächlich in Sekunden verschwinden.
Nur zu !
Am besten vor Weihnachten. Das gäbe der echten Menschheit, bzw ihrem Überbleibsel, Kraft zum neuen Durchatmen.
Alles weg !
Erase it !
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Freitag, 14. September 2012
deutschland endlos - am beispiel der A3
miner, 00:05h
hohe herren riechen nach schwimmbadklo im sommer. schon mal bemerkt?
als kind bekam ich es manchmal mit, wenn richtige „manager“ und echte "macher" unser haus besuchten.
hohe herren sprachen mit meinem vater.
ach was sie alles für seltsam normale namen hatten. sie lachten, sie schwadronierten, sie klopften meinem vater auf die schulter.....sie tranken wein und bier....und sie rochen.....
kennt ihr den geruch einer herrenschwimmbadtoilette im sommer. nicht nah. nein. sondern fern, wenn man von den umkleiden an dem wc vorbeigeht. da schwingt er mit der geruch der hohen herren.
wir gehen jetzt an die autobahn A3, kilometer 272,5, richtung norden, 1980:
der walter von der basf hängt dicht hinter horst von aeg, der den dieter von phillip-holzmann bedrängt, weil der vom egon von der thyssen-krupp aufgehalten wird.
blinker links, allle, ausser dem egon.
zuhause wartet die marianne auf den walter, die giesela auf den horst, die helga auf den dieter,
die ursel auf ihren egon.
der walter starb 1997 an einem herzinfakt, die marianne ist momentan in japan auf kultur.
der horst starb 1984 bei einem autounfall am kamener kreuz, die gisela renoviert mit dem wilfried nun ihr kleines häuschen in der nähe von lloret de mar.
der dieter starb 2006 an streukrebs, die helga macht die woche yoga und fährt nach hamburg, um den enkel jerome zu besuchen, den sie sehr, sehr lieb hat.
der egon lebt noch, steht an einem wasserhäuschen in offenbach und erzählt öfter mal von seinem beruf bei thyssen und wie ihm die ursel zwischen den händen weggestorben ist. er freut sich ab und an über einen anruf seines sohnes andreas.....er macht irgendwas grosses bei der hypo. das beruhigt den egon irgendwie.
wir gehen jetzt an die autobahn A3, kilometer 272,5, richtung norden, 2012:
der baath , partner von boston consult hängt hinter andreas von der hypo, der dicht hinter dem clemens von blackstone-invest hängt, der wiederum den stefan von steinhof real estate von der strasse drücken möchte.
zuhause wartet die monica aus new jersey auf den baath, die nung-pnongh-müller auf den andreas, die leonie-victoria auf den clemens und die jeanette auf den stefan.
die au-pairs nehmen sich eine menge freiheiten raus. die altbauwohnungen in der city sind cash bezahlt worden, der mini und der suv fahren so dahin. ansonsten bitte latte mit viel milchschaum und ohne zucker und eine menge schuhe. schuhe, schuhe, schuhe, schuhe und latte trinken sie gerne. ein bischen training im studio. das verstehen auch ihre männer.
alle leben noch.
als kind bekam ich es manchmal mit, wenn richtige „manager“ und echte "macher" unser haus besuchten.
hohe herren sprachen mit meinem vater.
ach was sie alles für seltsam normale namen hatten. sie lachten, sie schwadronierten, sie klopften meinem vater auf die schulter.....sie tranken wein und bier....und sie rochen.....
kennt ihr den geruch einer herrenschwimmbadtoilette im sommer. nicht nah. nein. sondern fern, wenn man von den umkleiden an dem wc vorbeigeht. da schwingt er mit der geruch der hohen herren.
wir gehen jetzt an die autobahn A3, kilometer 272,5, richtung norden, 1980:
der walter von der basf hängt dicht hinter horst von aeg, der den dieter von phillip-holzmann bedrängt, weil der vom egon von der thyssen-krupp aufgehalten wird.
blinker links, allle, ausser dem egon.
zuhause wartet die marianne auf den walter, die giesela auf den horst, die helga auf den dieter,
die ursel auf ihren egon.
der walter starb 1997 an einem herzinfakt, die marianne ist momentan in japan auf kultur.
der horst starb 1984 bei einem autounfall am kamener kreuz, die gisela renoviert mit dem wilfried nun ihr kleines häuschen in der nähe von lloret de mar.
der dieter starb 2006 an streukrebs, die helga macht die woche yoga und fährt nach hamburg, um den enkel jerome zu besuchen, den sie sehr, sehr lieb hat.
der egon lebt noch, steht an einem wasserhäuschen in offenbach und erzählt öfter mal von seinem beruf bei thyssen und wie ihm die ursel zwischen den händen weggestorben ist. er freut sich ab und an über einen anruf seines sohnes andreas.....er macht irgendwas grosses bei der hypo. das beruhigt den egon irgendwie.
wir gehen jetzt an die autobahn A3, kilometer 272,5, richtung norden, 2012:
der baath , partner von boston consult hängt hinter andreas von der hypo, der dicht hinter dem clemens von blackstone-invest hängt, der wiederum den stefan von steinhof real estate von der strasse drücken möchte.
zuhause wartet die monica aus new jersey auf den baath, die nung-pnongh-müller auf den andreas, die leonie-victoria auf den clemens und die jeanette auf den stefan.
die au-pairs nehmen sich eine menge freiheiten raus. die altbauwohnungen in der city sind cash bezahlt worden, der mini und der suv fahren so dahin. ansonsten bitte latte mit viel milchschaum und ohne zucker und eine menge schuhe. schuhe, schuhe, schuhe, schuhe und latte trinken sie gerne. ein bischen training im studio. das verstehen auch ihre männer.
alle leben noch.
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Freitag, 3. August 2012
Alte Deutsche
miner, 13:52h
Lieber Helmut Schmidt und Deinesgleichen.
Ihr redet gerne belehrend dahin. Ein scheinbar endloses Band an Belehrungen & Weisheiten kommt aus eurem alten Mund.
Und das Publikum klatscht so schnell und eifrig dazu, wie es euch vergessen wird.
Ihr wisst es.
Ihr kennt euren Betrug. Jenen Lug durch euer ganzes Leben, der euch alt gemacht hat.
Und ihr kennt die Antwort, die am Ende steht.
Manchmal, in den Momenten, in denen euch alten Egomanen die Antwort in einem Traum oder einem Tagtraum entgegenfliegt, da seid ihr schweissgebadet und wischt sie schnell wieder weg. Klammert euch an die Ordnung, die ihr euch geschaffen habt, wie an einen rettenden Halm im Wasser.
Doch da ist nichts zum Klammern.
Ihr habt versagt. Habt für euer tägliches Wohlbefinden viele Generationen verschenkt, versenkt, zerstört.
Äussert euch nicht. Seid nun still und schweigt. Denn ein zahnloser Mund hat nicht mehr das Recht zu jeder Wahrheit. ( siehe Nietzsche: Vom freien Tode )
Ich verbleibe an diesem sonnigen Julitag mit einem Rat aus diesem Text, schließe die Tür und lasse euch alleine:
Manchem mißrät das Leben: ein Giftwurm frißt sich ihm ans Herz. So möge er zusehn, daß ihm das Sterben um so mehr gerate.
Ihr redet gerne belehrend dahin. Ein scheinbar endloses Band an Belehrungen & Weisheiten kommt aus eurem alten Mund.
Und das Publikum klatscht so schnell und eifrig dazu, wie es euch vergessen wird.
Ihr wisst es.
Ihr kennt euren Betrug. Jenen Lug durch euer ganzes Leben, der euch alt gemacht hat.
Und ihr kennt die Antwort, die am Ende steht.
Manchmal, in den Momenten, in denen euch alten Egomanen die Antwort in einem Traum oder einem Tagtraum entgegenfliegt, da seid ihr schweissgebadet und wischt sie schnell wieder weg. Klammert euch an die Ordnung, die ihr euch geschaffen habt, wie an einen rettenden Halm im Wasser.
Doch da ist nichts zum Klammern.
Ihr habt versagt. Habt für euer tägliches Wohlbefinden viele Generationen verschenkt, versenkt, zerstört.
Äussert euch nicht. Seid nun still und schweigt. Denn ein zahnloser Mund hat nicht mehr das Recht zu jeder Wahrheit. ( siehe Nietzsche: Vom freien Tode )
Ich verbleibe an diesem sonnigen Julitag mit einem Rat aus diesem Text, schließe die Tür und lasse euch alleine:
Manchem mißrät das Leben: ein Giftwurm frißt sich ihm ans Herz. So möge er zusehn, daß ihm das Sterben um so mehr gerate.
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Samstag, 14. Juli 2012
Die Zeit, in der ihr lebt bekommt einen Namen:
miner, 11:00h
"Eine gefrorene sekunde"
in welcher epoche leben wir? man sollte sich hierzu eigene gedanken machen.
es ging vor tagen ein stück aus meiner kindheit durch den kopf, durchfuhr den körper und blieb im geiste hängen.
irgendwann kam mein vater mit zwei grossen kisten nach hause. In den kisten befanden sich tausende kleiner parketthoelzer.
ausschussware aus einer grossen schreinerei.
was am anfang so wenig erschien, entpuppte sich als jahrelang anhaltender bautraum.
wir bauten mit den parketthoelzern die hoechsten tuerme. meter um meter. mal fielen sie um, mal schafften wir es bis kurz unter die decke, hierfuer brauchten wir schon eine leiter.
die tuerme wurden nach fertigstellung mit figuren ausgestattet, die wir in den verschiedenen "stockwerken" des turmes unterbrachten. eine kleine welt fuer sich.
bauen war schoen und betrachten war schoen. aber jeder wusste, worauf alles schliesslich hinauslaufen wuerde.
und so kam es.
ein unteres, tragendes holz wurde mit dem finger aus dem geruest herausgeschnippt.
und da stand er nun, der turm. stand da und wusste nicht sorecht, was er nun tun solle.
wir nannten das als kinder: die gefrorene sekunde.
die tatsache war durch, doch die realisierung fehlte noch.
die gefrorene sekunde, die sekunde bevor der turm sich neigte, um in hunderte von einzelnen hoelzern unterzugehen.
die situation kommt im grossen und auch im kleinen vor. in einer gesellschaft des aufbaus, der fertigstellung, der zerstoerung. zwischen fertigstellung und dem zerlegen, da liegt sie nun, die gefrorene sekunde.
im kleinen kennt sie jeder. ein rennwagen faehrt frontal in eine mauer. im film. im sport. und wir koennen teilweise spueren, fuehlen, wie das schicksal atmet, einsaugt, realisiert dann kommt da rauch, dann kommt da feuer. ein revolverheld, der seine blutige hand anschaut, die von seinem bauche kommt. er schaut sie an und stirbt.
Ja, klar und deutlich. Er war geboren. Sie alle hatten aufgebaut. Und nun standen sie seit 20 Jahren um den Turm herum.
Lass mich das Kind sein. Das Kind, das langsam kniet. Zum Turm mit seinen tausenden Hölzern hinschaut. Den niemals vergehenden Geruch der Hölzer einatmet.
Seine feuchten Finger anschaut. Die Finger an den Handflächen und miteinander reibt. Die letzten Momente des Turms in sich fühlend. Geniessend.
Dann lass mich meinen Mittelfinger nehmen, ihn mit all meiner Kraft gegen meinen Daumen drücken.
Lass mich die Hand zum Turm vorstrecken. Und dann lass mich fühlen, lass mich spüren, wie der Fingernagel meines Mittelfingers über die Innenseite meines Daumens schiesst.
Um schliesslich im wundervollen Schmerz auf eines der untersten Hölzer des Turmes zu treffen.
Lass mich sehen, wie das Holz aus seiner Reihe herausgeschleudert wird.
Lass mich fühlen, wie der Turm fühlen wird. Lass ihn mich bewundern, da so traurig, ohne sein fehlendes Holz.
Lass mich sehen, wie er die gefrorene Sekunde aufnimmt Und lass mich sehen, wie er sein Schicksal realisiert und sich erst langsam und dann ganz schnell Gott zu Füssen legen wird.
Mach alles Gleich. Lass endlich die letzten die ersten sein und die ersten die letzten. Lass die Blinden gleich sein mit den Sehenden. Die Lahmen gleich sein mit den Laufenden.
Erst in der Zersplitterung von all den erbauten Tafeln liegt der Schlüssel, zum Neuen, zum Besseren, zum Höheren.
Zerbrecht mir all die Tafeln, Brüder. Zerbrecht sie mir.
Hier sitze ich und warte, alte zerbrochene Tafeln um mich
und auch neue halb beschriebene Tafeln. Wann kommt
meine Stunde?
-die Stunde meines Niederganges, Unterganges: denn
noch einmal will ich zu den Menschen gehn.
Des warte ich nun: denn erst müssen mir die Zeichen
kommen, dass es meine Stunde sei – nähmlich der lachende
Löwe mit dem Taubenschwarme.
Inzwischen rede ich als einer, der Zeit hat, zu mir sel-
ber. Niemand erzählt mir Neues: so erzähle ich mir mich
selber.-
Das ist mein Traum.
Mein Traum von Liebe, vom ewigen Kreislauf, von Auferstehung, von allem Neuen, von allem Gerechten. Bis dahin erzähle ich mir mich selber und bin gerecht zu mir.
Nehmt mich und kreuzigt mich, aber eure Hände werden ewig gierig an mir vorbeigreifen, vorbeischnappen.
Ins Nichts. In Euch selbst. Denn all das, was ihr NICHTS seid, das bin ich.
in welcher epoche leben wir? man sollte sich hierzu eigene gedanken machen.
es ging vor tagen ein stück aus meiner kindheit durch den kopf, durchfuhr den körper und blieb im geiste hängen.
irgendwann kam mein vater mit zwei grossen kisten nach hause. In den kisten befanden sich tausende kleiner parketthoelzer.
ausschussware aus einer grossen schreinerei.
was am anfang so wenig erschien, entpuppte sich als jahrelang anhaltender bautraum.
wir bauten mit den parketthoelzern die hoechsten tuerme. meter um meter. mal fielen sie um, mal schafften wir es bis kurz unter die decke, hierfuer brauchten wir schon eine leiter.
die tuerme wurden nach fertigstellung mit figuren ausgestattet, die wir in den verschiedenen "stockwerken" des turmes unterbrachten. eine kleine welt fuer sich.
bauen war schoen und betrachten war schoen. aber jeder wusste, worauf alles schliesslich hinauslaufen wuerde.
und so kam es.
ein unteres, tragendes holz wurde mit dem finger aus dem geruest herausgeschnippt.
und da stand er nun, der turm. stand da und wusste nicht sorecht, was er nun tun solle.
wir nannten das als kinder: die gefrorene sekunde.
die tatsache war durch, doch die realisierung fehlte noch.
die gefrorene sekunde, die sekunde bevor der turm sich neigte, um in hunderte von einzelnen hoelzern unterzugehen.
die situation kommt im grossen und auch im kleinen vor. in einer gesellschaft des aufbaus, der fertigstellung, der zerstoerung. zwischen fertigstellung und dem zerlegen, da liegt sie nun, die gefrorene sekunde.
im kleinen kennt sie jeder. ein rennwagen faehrt frontal in eine mauer. im film. im sport. und wir koennen teilweise spueren, fuehlen, wie das schicksal atmet, einsaugt, realisiert dann kommt da rauch, dann kommt da feuer. ein revolverheld, der seine blutige hand anschaut, die von seinem bauche kommt. er schaut sie an und stirbt.
Ja, klar und deutlich. Er war geboren. Sie alle hatten aufgebaut. Und nun standen sie seit 20 Jahren um den Turm herum.
Lass mich das Kind sein. Das Kind, das langsam kniet. Zum Turm mit seinen tausenden Hölzern hinschaut. Den niemals vergehenden Geruch der Hölzer einatmet.
Seine feuchten Finger anschaut. Die Finger an den Handflächen und miteinander reibt. Die letzten Momente des Turms in sich fühlend. Geniessend.
Dann lass mich meinen Mittelfinger nehmen, ihn mit all meiner Kraft gegen meinen Daumen drücken.
Lass mich die Hand zum Turm vorstrecken. Und dann lass mich fühlen, lass mich spüren, wie der Fingernagel meines Mittelfingers über die Innenseite meines Daumens schiesst.
Um schliesslich im wundervollen Schmerz auf eines der untersten Hölzer des Turmes zu treffen.
Lass mich sehen, wie das Holz aus seiner Reihe herausgeschleudert wird.
Lass mich fühlen, wie der Turm fühlen wird. Lass ihn mich bewundern, da so traurig, ohne sein fehlendes Holz.
Lass mich sehen, wie er die gefrorene Sekunde aufnimmt Und lass mich sehen, wie er sein Schicksal realisiert und sich erst langsam und dann ganz schnell Gott zu Füssen legen wird.
Mach alles Gleich. Lass endlich die letzten die ersten sein und die ersten die letzten. Lass die Blinden gleich sein mit den Sehenden. Die Lahmen gleich sein mit den Laufenden.
Erst in der Zersplitterung von all den erbauten Tafeln liegt der Schlüssel, zum Neuen, zum Besseren, zum Höheren.
Zerbrecht mir all die Tafeln, Brüder. Zerbrecht sie mir.
Hier sitze ich und warte, alte zerbrochene Tafeln um mich
und auch neue halb beschriebene Tafeln. Wann kommt
meine Stunde?
-die Stunde meines Niederganges, Unterganges: denn
noch einmal will ich zu den Menschen gehn.
Des warte ich nun: denn erst müssen mir die Zeichen
kommen, dass es meine Stunde sei – nähmlich der lachende
Löwe mit dem Taubenschwarme.
Inzwischen rede ich als einer, der Zeit hat, zu mir sel-
ber. Niemand erzählt mir Neues: so erzähle ich mir mich
selber.-
Das ist mein Traum.
Mein Traum von Liebe, vom ewigen Kreislauf, von Auferstehung, von allem Neuen, von allem Gerechten. Bis dahin erzähle ich mir mich selber und bin gerecht zu mir.
Nehmt mich und kreuzigt mich, aber eure Hände werden ewig gierig an mir vorbeigreifen, vorbeischnappen.
Ins Nichts. In Euch selbst. Denn all das, was ihr NICHTS seid, das bin ich.
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