Montag, 27. August 2012
ich stimme da mit....
sloterdijk überein. keiner von uns wird diese zeit verarbeiten bzw. verkraften können.

keiner

diese zeit der puren geschwindigkeit. der übergang vom mensch zur maschine.

vom realen in die bunt vermischende spirale des surrealen.

Gott, steh diesen armen kreaturen bei, wenn sie aus versehen etwas erkennen sollten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 21. August 2012
Meine Damen & Herren:
....es ist soweit. Nach langen Jahren des Wartens, mit einem Gläschen im Vorraum, beginnt nun die Vorstellung im Hauptgebäude. Ich bitte um Ruhe.

Einfach hinsetzen und zuschauen.

Was die folgenden Wochen kommen wird, ist spannend genug, um zu sitzen, zu liegen und zuzuschauen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 17. August 2012
letzte Nacht ging mir ein Land durch den Kopf...
in dem alle Menschen belogen werden und lügen.
Ein Land ohne Freiheit & ohne Recht.

Und trotzdem, Alle darin waren ruhig, brav.....und freuten sich auf den kommenden Arbeitstag in ihrem Büro.

Ich glaube, die Deformation ist sehr weit fortgeschritten. Und ich denke, Widerstand ist ein Relikt der Verangenheit....und vielleicht eines der entfernten Zukunft.

Aber in der Gegenwart ist es nicht zu finden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 15. August 2012
Wenn Menschen so viel Mut auf die Welt mitbringen, muss die Welt sie töten, um sie zu brechen, und darum tötet sie natürlich. Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele an zerbrochenen Stellen stark.

Aber die, die nicht zerbrechen wollen, die tötet sie.

Sie tötet die sehr Guten und die sehr Feinen und die sehr Mutigen; ohne Unterschied.

Wenn du nicht zu diesen gehörst, kannst du sicher sein, dass sie dich auch töten wird, aber sie wird keine besondere Eile haben.

Ernest Hemingway

....nur manchmal. ganz selten, da lässt sie einen hindurchgehen.
dieser wandelt, fliegt alleine...darf alles erkennen und mit dem erkannten sterben.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 6. August 2012
Habermas-Rümelin
wenn Du nichts lernen möchtest. Wenn Du nichts verändern möchtest. Dich vor allem Echten, vor allem Denken gerne drücken möchtest.

Wenn Du einfach gerne persönlich ein sehr langes Leben lang im Nichts verschwinden möchtest.

Dann gibt es für Dich einen Opa & einen Sohn, die Du angestrengt lesen & täglich feiern solltest.

Habermas - Rümelin

Beamte.

Schlichte Verwalter der Philosophie, die sich nie getraut haben, Neues zu erschaffen.

P.S.: im öden Raum, in dem sie sitzen. Ein Raum, in dem die Langeweile & der Erhalt ihrerselbst schon regelrecht ächzt....da wäre doch noch Platz für einen Schmidt, samt Steinbrück oder gar einen Precht....

... link (0 Kommentare)   ... comment


1990-2012
Liebe künstliche Epoche, liebe gefrorene Sekunde.

Liebe, aber schlechte Theatervorstellung eines scheinbar netten Systems.

Oder wie auch immer Du heißen magst:

Bitte löse Dich schnell auf. Löse Dich auf, in ein normales, von Menschen ungesteuertes Ding...gerate ausser Rand und Band.

Oszilliere wild herum !

Gib den Dingen wieder Wert !

Gib dem Dasein wieder Spannung !

Lass die ach so gefährliche Evolution wieder ran an Dein Steuerrad !

Ich danke Dir und wünsche Dir einen schönen Aufenthalt während Deiner Abwesenheit.

Mach einfach Urlaub ganz weit weg und nimm einfach ein paar Deiner systemischen Protagonisten mit, damit Dir nicht ganz so langweilig wird.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 3. August 2012
Alte Deutsche
Lieber Helmut Schmidt und Deinesgleichen.

Ihr redet gerne belehrend dahin. Ein scheinbar endloses Band an Belehrungen & Weisheiten kommt aus eurem alten Mund.
Und das Publikum klatscht so schnell und eifrig dazu, wie es euch vergessen wird.

Ihr wisst es.

Ihr kennt euren Betrug. Jenen Lug durch euer ganzes Leben, der euch alt gemacht hat.
Und ihr kennt die Antwort, die am Ende steht.

Manchmal, in den Momenten, in denen euch alten Egomanen die Antwort in einem Traum oder einem Tagtraum entgegenfliegt, da seid ihr schweissgebadet und wischt sie schnell wieder weg. Klammert euch an die Ordnung, die ihr euch geschaffen habt, wie an einen rettenden Halm im Wasser.

Doch da ist nichts zum Klammern.

Ihr habt versagt. Habt für euer tägliches Wohlbefinden viele Generationen verschenkt, versenkt, zerstört.

Äussert euch nicht. Seid nun still und schweigt. Denn ein zahnloser Mund hat nicht mehr das Recht zu jeder Wahrheit. ( siehe Nietzsche: Vom freien Tode )

Ich verbleibe an diesem sonnigen Julitag mit einem Rat aus diesem Text, schließe die Tür und lasse euch alleine:

Manchem mißrät das Leben: ein Giftwurm frißt sich ihm ans Herz. So möge er zusehn, daß ihm das Sterben um so mehr gerate.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 27. Juli 2012
Deformation
trolleyziehende bürosklaven, bestager beseelte kampfbereite rentner, jeepfahrende gestiefelte westendmuttis mit coolem hang zum mini & zu botox & zur brust op., aktive glatzköpfe, powernde triathleten, grell schillernde mountainbike helden, globale meilensammelnde think tank mitglieder mit plastikkarten am taillierten hemd, korrupte politiker, pharmagesteuerte ärzte & selbsthilfegruppen.....jenseits von gut & böse. jenseits jeder natürlichkeit, jenseits des kindes im menschen. deformation pur.

macht bilder von dem abschaum und stellt sie aus.
denn die tote kunst der gegenwart braucht endlich wieder ein pochendes, ein kämpfendes herz

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 26. Juli 2012
Der freie Fall
....die menschen unterwerfen sich. schmiegen sich im alltag hilflos an vermeintlichen erfolg, an vermeintliches charisma an.

dieses alltäglich zu beobachtende anschmiegen ist kein gutes zeichen.
es ist meiner meinung nach eine art kapitulation des „ichs“. ohne jedoch einen fehler bei „sich“ zu suchen....somit handelt es sich um einen reflex. anschließend kommt der freie fall.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 24. Juli 2012
The city sleeps
....zum Thema Aurora....gab es da nicht vor Jahren mal einen Song, der dem Gedankengut solcher Protagonisten relativ nahe könnte ?

Ich denke schon:

Mc 900 ft Jesus: " The city sleeps"

http://www.youtube.com/watch?v=3KB54p8_wh8

Die Neuzeit hat ihre energiegeladenen, sehnsüchtigen Kinder in eine verlogene Traumlosigkeit entlassen. Und da knirscht es eben an allen Ecken und Enden.

Die Lösung des Ganzen wäre meiner Ansicht nach mehr Ehrlichkeit, weniger Show. Weg von Lügen & den damit verbundenen Schulden, um die Lügen zu finanzieren. Denn wie hieß ein anderer song von Mc 900 ft Jesus noch : "Truth is out of style."

Mit schlichter Ehrlichkeit kann man dem Leben ( dem eigenen, und dem der Anderen) wieder Wert & Ansehen geben. Weit weg von dieser aktuellen verzweifelten Absurdität, die immer öfter im unschuldig Tödlichen mündet.

Es mag heute zwar ein Treppenhaus geben, für alle Menschen, aber auf jeder Stufe klebt ein Werbespruch.
Die Dinger zum Erklimmen der einzelnen Lebensphasen müssen wieder aus Holz oder gar aus Stein sein....und ganz oben muss eine ehrliche Frau mit einem Mittagessen warten....sonst geht die Nummer wirklich schief.

All die No-Name-Taktik und das kollektive Getrauere ist wiederum nur Show und kommt einer Lösung nicht nahe.

Hier also der Text:

Stealing down an ally on a cold dark night
I see a halo in the rain around the street light
I stop and look, and listen to the sound
As the raindrops penetrate the silence all around
Alone, I gaze into the glistening street
The distant thunder echoing my heartbeat
Urging me on to a secret goal
Away from the light from this lamp on a pole
So I turn, slip away into the rain
Drifting like a spirit through the shadows in the lane
Clutching the tools of my trade in my hand
An old box of matches and a gasoline can
Darkness envelopes the scene like a shroud
A veil of emptiness hangs from the clouds
Filling up the cracks in this desolate place
Cradled by the night in an icy embrace

Moving to the town like a ghost in the rain
A dim reflection in a dark window pane
Blackness beckons from every side
Creeping all around like an incoming tide
A broken window in an empty house
I slip inside and begin to douse
The whole place with the fuel that will feed the fire
And push back the night, taking me higher
On out of the darkness in a defeaning roar
The match in my hand is the key to the door
A simple turn of the wrist will suffice
To open a passage to paradise
I pause, I think about the past and the gloom
The smell of gasoline permeates the room
Everyone has a little secret he keeps
I light the fires while the city sleeps



The match makes a graceful arc to the floor
And time stands still as I turn for the door
Which explodes in a fireball and throws me to the street
I hit the ground running with the flames at my feet
Reaching for the night which recoils from the fire
The raindrops hiss like a devilish choir
Dying in the flames with a terrible sound
Calling all the names of the sleepers all around
But then in the arms of the night, they lay
Their dreams sprout wings and fly away
Out of the houses in a gathering flock
Swarming overhead as I hurry down the block
I make my escape with the greatest of ease
And savor the darkness, drop to my knees
And the lightless window, my hand on the latch
I reach in my pocket, and pull out a match

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 21. Juli 2012
Das Hexenkind
Das junge Ding hieß Ilse Watt.
Sie ward im Waisenhaus erzogen.
Dort galt sie als verstockt, verlogen,
Weil sie kein Wort gesprochen hat,
Und weil man es ihr sehr verdachte,
Daß sie schon früh, wenn sie erwachte,
Ganz leise vor sich hin lachte.

Man nannte sie, weil ihr Betragen
So seltsam war, das Hexenkind.
Allüberall ward sie gescholten.
Doch wagt' es niemand, sie zu schlagen,
Denn sie war von Geburt her blind.

Die Ilse hat für frech gegolten,
Weil sie, wenn man zu Bett sie brachte,
Noch leise vor sich hin lachte.

In ihrem Bettchen blaß und matt
Lag sterbend eines Tags die kranke
Und stille, blinde Ilse Watt,
Lächelte wie aus andern Welten
Und sprach zu einer Angestellten,
Die ihr das Haar gestreichelt hat,
Ganz laut und glücklich noch: "Ich danke."

Joachim Ringelnatz 1883-1934

Da es eines meiner liebsten Gedichte ist.....

... link (0 Kommentare)   ... comment